Eine akute Wunde ist eine Verletzung der Haut, die plötzlich und unerwartet auftritt. Die Wunde verheilt in der Regel ohne größere Komplikationen (Phasen der Wundheilung) und innerhalb kurzer Zeit. Akute Wunden können am gesamten Körper auftreten und in ihrer Form von kleineren Kratzern bis hin zu tiefen Wunden variieren. Umso schwerer die Verletzung, desto mehr Blutgefäße, Nerven und Muskeln können beschädigt sein.
Eine chronische Wunde ist eine Wunde, deren Heilung mit Komplikationen verbunden ist. Die Wunde heilt nur sehr langsam oder gar nicht ab. Der Wundheilungsprozess von chronischen Wunden kann in einer oder mehreren Phasen der Wundheilung verbleiben, beispielsweise verbleiben chronische Wunden oft zu lange im Entzündungsstadium. Venöse und arterielle Ulzera, diabetische Ulzera und Druckgeschwüre sind nur einige Beispiele für chronische Wundtypen.
Chronische Wunden heilen unter Umständen nie oder erst nach Jahren vollständig ab. Diese Wunden verursachen bei den Patienten starken emotionalen und körperlichen Stress sowie Schmerzen. Daher ist eine effektive, sichere und für den Patienten unkomplizierte Behandlung von hoher Bedeutung.
Der Wundheilungsprozess lässt sich in drei Phasen unterteilen. Dabei müssen die einzelnen Phasen nicht zwangsläufig hintereinander stattfinden, sondern können sich ebenfalls überlappen:
1. Reinigung & Entzündung,
2. Granulation und
3. Reparation & Epithelisierung.
Diese Phase wird anfänglich durch das Absondern von Exsudat gekennzeichnet. Dabei werden beispielsweise Fremdkörper und Keime ausgeschwemmt und die Wunde mechanisch gereinigt. Nach Aktivierung der Blutgerinnungskaskade hört die Wunde auf zu bluten (Hämostase) und die Immunabwehr wird aktiviert. Die Zellen erhalten Signale, um mit der Reparatur und Regeneration der Wunde zu beginnen. Verschiedene Mediatoren, die von verletzten Zellen freigesetzt werden, liefern auch Signale für die Rekrutierung von Entzündungszellen.
In dieser Phase startet der Körper den Neuaufbau von Gefäßen und Gewebe. Keratinozyten (spezialisierte Zellen der menschlichen Epidermis, welche die Hornsubstanz Keratin produzieren) lagern sich in der Wunde ein und das Zellwachstum wird beschleunigt. Keratinozyten produzieren Keratin, ein wasserabweisendes Protein, das der Epidermis ihre zähe und schützende Eigenschaft verleiht. Die Generierung von neuem Hautgewebe beginnt.
In der letzten Phase schließt sich die Wunde schließlich. Die Zellaktivität sowie die Anzahl der Blutgefäße in der Wunde nehmen ab. Bei oberflächlichen Verletzungen ist eine narbenfreie Wiederherstellung der Haut möglich. Bei tieferliegenden Wunden entsteht jedoch eine Narbe.